Was genau ist eigentlich der erste Mai ? Der erste Mai, besser bekannt als “Tag der Arbeit“, ist ein internationaler Feiertag, welcher in vielen Ländern der Welt gefeiert wird. Seinen Ursprung hat er aus den Vereinigten Staaten. Dort streikten am ersten Mai 1886 rund 400.000 Menschen der Arbeiterklasse für einen 8-Stunden-Arbeitstag. Am 3. und 4. Mai kam es zum Haymarket-Aufstand in Chicago, bei dem es zu Gewalt kam und Bomben geworfen wurden. Daraufhin wurden mehrere Arbeitgeber verhaftet oder auch zum Tode verurteilt. Somit wurde der Haymarket-Aufstand zudem Symbol der Arbeiterbewegung und führte zur Einführung des Ersten Mai als Feiertag.
Der 1.Mai gilt seit 1890 in Deutschland und Europa als Kampftag der Arbeiterbewegung. In den USA, Kanada oder Australien ist er eher als “Labor Day” bekannt und wird am ersten Montag im September gefeiert, statt im Mai. Grund dafür ist, dass der Abstand zwischen dem Independence Day (Anfang Juli) und Thanksgiving (Ende November) nicht so groß ist.
Seit 1919 ist der 1. Mai ein Gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Das wurde schon direkt nach Kriegsende im November 1918 gesetzlich festgehalten. Am 15. April 1919 wurde auf der Weimarer Nationalversammlung beschlossen, den 1. Mai als gesetzlichen Feiertag anzusehen.
Unter der Führung des NS-Regime wurde der erste Mai 1933 zum “Tag der Nationalen Arbeit” ausgerufen und verlor somit seinen Bezug zum „Kampftag der Arbeiterbewegung.“ Nach dem 2. Weltkrieg, unter der Kontrolle der Alliierten, wurde der 1. Mai 1946 wieder Feiertag zu Ehren der Arbeiterbewegung. Während sich im Osten eine Frage stellte: Volksfest oder politischer Zwang?
Zur Zeit der DDR war es Pflicht, bei den Mai Demonstrationen mitzumachen. Um die Popularität der Demonstrationen zu verbessern, gab es für die Teilnehmer gratis Bockwurst und 5 Mark Prämie. Doch der Regierung ging es in erster Linie nur um die Bestätigung ihres Führungsanspruchs und Mobilisierung der Arbeitskräfte. Im Vergleich zum Westen standen nicht mehr die sozialen Rechte, sondern das Bemühen um die Wirtschaft im Vordergrund.
Dies hat sich bis zur Auflösung der DDR 1990 hingezogen. Seitdem ist der 1. Mai weiterhin als Tag der Arbeit oder „Maifeier“ bekannt. So werden in vielen Bundesländern Demonstrationen, Kundgebungen und Veranstaltungen organisiert. Dazu findet keine Schule und Arbeit statt, da der Tag auch als “Tag der Ruhe und Erholung“ gilt. Hauptsächlich stehen am 1. Mai aber die Rechte und Bedürfnisse der Arbeiter im Mittelpunkt. Er trägt auch dazu bei, den Kampf für bessere Arbeitsbedingungen und soziale Gerechtigkeit zu unterstützen.
Es wird aber nicht nur der Tag der Arbeit gefeiert, denn der 1. Mai bringt noch viele weitere Bräuche und Traditionen mit sich. Eine dieser Traditionen sind die „Maibäume“. Welche meist am Vorabend des Ersten Mais aufgestellt und mit bunten Bändern und Kränzen geschmückt werden. Sie symbolisieren den “Beginn des Frühlings, des Neuen Leben und der Fruchtbarkeit”. In manchen Regionen stellt man ihn aber auch vor die Tür seiner Liebsten, um sie zu überraschen und zu ehren. Dieser gilt dann als Zeichen der “Liebe und Verbundenheit”.
Eine weitere sehr bekannte Tradition ist der “Tanz in den Mai“ und findet am Abend des 30. April statt, welcher auch als „Walpurgisnacht“ bekannt ist, aber eher im Norden Europas und im Harz gefeiert wird. Sie hat ihren Ursprung aus dem Mittelalter und sollte dazu dienen, die bösen Geister zu verbannen und den Frühling zu begrüßen. Der Tanz in den Mai findet aber auch heutzutage noch statt und wird von vielen verschiedenen Gemeinden und Städten organisiert und je nach Region unterschiedlich gefeiert.
Artikel: Tristan K.
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