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Pferderennen – Millionengeschäft in Kritik
Aufregung, Adrenalin kicks und vieles mehr, bieten Pferderennen an. Dies ist einer der größten Gründe weshalb sie so sehr begehrt sind. Der Pferdesport ist eine der bekanntesten, beliebtesten und ältesten Sportarten. Beim Pferderennen geht es darum, dass mehrere Pferde gegeneinander antreten und so schnell wie möglich eine bestimmte Strecke hinter sich legen müssen. In Europa werden ca. 35 Millionen Euro jährlich auf Rennpferde gesetzt. Ein Pferderennen dauert in der Regel zwei bis drei Minuten. In diesen wenigen Minuten dürfen die Reiter fünf Gertenschläge benutzen um das Pferd zu „unterstützen“. Doch ist das überhaupt in Ordnung, das Pferd schlagen zu müssen um es zu motivieren? Der Tod oder eine Verletzung ist einem Rennpferd nur einen Hufschlag entfernt. Der Gebrauch der Gerte ist ein tierquälerrische Maßnahme. Viele vergessen beziehungsweise denken, dass Pferde solche Schläge vertragen können. Doch dem ist nicht so. Die Pferdehaut ist sehr dünn, so, dass sogar ein Insektenstich sehr weh tun kann.
Bei den beliebten Pferderennen, laufen die Pferde ihr erstes Rennen mit zwei Jahren. Dies bedeutet, dass sie ungefähr mit 1,5 Jahren angeritten werden. Dies ist ganz klar gesundheitsschädlich, denn sie sind noch ein „halbes Baby“. Pferde werden im Normalfall zwischen drei und vier Jahren angeritten. Auch da kann es etwas später werden wenn man merkt, dass das Pferd vom Körperbau und vom Kopf her noch nicht so weit ist. Reitet man ein Pferd mit ungefähr 1,5 Jahren an, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Pferd in wenigen Jahren erkrankt oder sogar stirbt. Der Grund dafür ist, dass der Körper so früh nicht ausgebaut ist. Dazu gehört natürlich auch die Muskelmasse. Denn ein Pferd kann in so einem jungen Alter die Muskelmasse, welche für das Anreiten benötigt wird, nicht haben. Die zwei häufigsten Auswirkungen, des Galopprennens sind Knochenschäden und Sehnenschäden. Aber auch auf der Rennbahn verlieren, viele Pferde ihr Leben. 2019 sind zehn Pferde auf der Rennbahn oder kurz nach dem Rennen gestorben. Ein Grund dafür ist, dass viele Pferde an Magengeschwüren erkrankt sind, die durch Stress ausgelöst werden. Viele Pferde haben direkt nach dem Rennen blutige Nüstern. Dies ist ein Zeichen für Lungenblutungen. Außerdem kann all diese Überlastung zu Aortenabrissen führen, bei denen die Hauptschlagader des Herzes reißt. Dies führt zur inneren Blutungen. Ist das Leben eines Lebewesens das Geld wert?
Pferde sind so genannte Flucht- und Herdentiere. Dies bedeutet, dass auch die Haltung außerhalb des Rennens gerecht sein muss. Pferde sollten außerhalb ihrer „Arbeit“ mit ihren Artgenossen auf einer großen Weide stehen. Die meisten Rennpferde stehen alleine und haben nicht mal Weidegang. Der Grund dafür ist meist, dass die Pferde sich verletzen können und ihr nächstes Rennen nicht starten können. Das heißt, dass die Besitzer im Geschäft minus machen. Da Pferde Fluchttiere sind, fangen sie verständlich an auf der Rennbahn zu laufen. Die Pferde fangen bei einer sogenannten Startmaschine an, welche auch als Startbox bekannt ist. Viele der Pferde weigern sich, bzw. haben Angst die enge Box zu betreten. Viele der Trainer benutzen für das Pferd eine Maske, um sie in die Startmaschine zu führen. Durch diese Angst fangen sie natürlich an zu laufen, wenn die Türen geöffnet werden. Außerdem ist diese Angst eine psychische Last für die Pferde. Dies nennt man auch Rennbahnneurose, also Panikattacken.
Bei diesem Hobby kann man nicht von Pferdeliebhabern oder sogar von Tierliebhabern sprechen. Viele Besitzer der Rennpferde sehen diese Sportart als alles andere, nur nicht als Tierquälerei. Sie sind der Meinung, es sei normal, im Hochleistungssport auch mal verletzt zu werden. Die Pferde sind für sie sozusagen nur Maschinen, um das Geld zu verdienen. Ein Argument der Besitzer ist, dass wenn Pferde nicht laufen möchten, sie nicht gezwungen werden und somit keine Rennen starten. Außerdem kann das Pferd keine Bindung zu einem Menschen herstellen, da es von vielen verschiedenen Reitern geritten wird. Dies gilt ebenso als psychische Belastung, denn auch Pferde brauchen enge Menschen so wie wir, um sich wohl zu fühlen. Ein Beispiel dafür ist, man gibt ein neugeborenes alle 2-3 Tage täglich an eine andere Person, so kann das Neugeborene keine Bindung zu einem Menschen aufbauen und noch nicht einmal wissen, wer die Mutter oder wer der Vater ist.
Aber sollten Pferderennen dann nicht verboten werden? Immer wieder gibt es Kritiker, die Pferderennen sehr kritisieren. Leider wurde es normalisiert, dass Pferde ihr Leben für ihre Arbeit auf der Rennbahn opfern. Doch dies sollte nicht so sein. Warum Pferderennen bis heute nicht verboten werden, bleibt ein Rätsel, denn eine klare Antwort gibt es nicht. Doch nach all den toten, verletzten und langzeit-erkrankten Pferden ist klar, dass diese Art der Tierquälerei, die so in das gute umgewandelt wird, verboten werden sollte. Somit ist das Millionengeschäft einer der schlimmsten Berufe. Somit hat das Zitat „Das Wohl der Pferde hat für den gesamten Galopprennsport oberste Priorität“ der DVR keine Bedeutung.
Artikel: Aleyna Yilmaz
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