Seit mehreren Jahren schneidet Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern Europas eher schlecht ab, was die Digitalisierung der Schulen angeht. In vielen deutschen Klassenräumen gibt es keine Tageslichtprojektoren oder Beamer, die Lehrern zur Verfügung stehen, um ihren Unterricht anschaulicher zu gestalten.
Es gibt auch Schulen, die keinen Internetzugriff haben, sodass die Schüler bei Fragen immer auf den Lehrer angewiesen sind und nichts im Internet nachschauen können. Da die Schüler vielfältige Fragen haben, muss der Lehrer all diese auch beantworten, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Würde es eine Internetverbindung geben, hätte der Lehrer die Möglichkeit, den Schülern noch einmal Videos zu zeigen, sodass sich dann einige Fragen von alleine klären könnten. So bestünde auch die Chance, den Schülern in kürzester Zeit so viele Inhalte wie möglich zu vermitteln. Durch das Corona-Virus wurde noch einmal klar, wie wichtig es ist, dass Lehrer sowohl die technischen Möglichkeiten haben, als auch ihre Fähigkeiten auf diesem Gebiet erweitern bzw. vertiefen, um die Schüler optimal auf den Unterricht auf Basis digitaler Medien vorzubereiten. An einigen deutschen Schulen war es aus technischen Gründen nicht möglich, die Schüler digital mit Unterrichtsmaterialien zu versorgen. Viele Programme, die den Lehrern zur Verfügung standen, waren überlastet. Einige Lehrer wussten auch nicht, wie sie mit der Technik umgehen sollten, da sie vorher noch nie damit gearbeitet hatten. Deswegen war es sehr schwierig, für die Kinder und Lehrer einen vernünftigen Plan zu entwickeln, dass die Kinder, trotz Corona vernünftig unterrichtet werden konnten.
Als positive Reaktion darauf, gab es in manchen Bundesländern kostenlose iPads, die die Schüler auf Leihbasis bekommen haben, um dafür zu sorgen, dass sie bestmöglich für den Online-Unterricht ausgestattet sind. Das hat aber nicht jedem Schüler geholfen. Gerade die Schüler die besonders viel Hilfe brauchten, da sie aus ärmeren Verhältnissen kommen, hat das iPad nicht viel gebracht, da sie zu Hause gar kein Internet haben. Die Bundesregierung will neben den iPads auch Smart-Boards in den Klassenzimmern zur Verfügung stellen.
Gerade für die jüngeren Schüler ist der Onlineunterricht nicht unbedingt optimal, da ihnen die sozialen Kontakte zu den Mitschülern und Lehrern fehlt.
Im Onlineunterricht können sie nicht mit ihren Freunden sprechen oder in der Pause mit anderen spielen, sondern alles nur digital auf einem Bildschirm. Wenn die Schüler noch Fragen haben, können sie nicht ihre Mitschüler befragen, sondern nur den Lehrer, der meistens nicht die Zeit hat, alle Fragen der Schüler zu beantworten. Viele Schüler verlieren deshalb den Anschluss und schaffen es nicht mehr, dem Unterricht zu folgen. Es treten auch immer wieder Internetprobleme auf, das heißt, dass manche Schüler nicht am Onlineunterricht teilnehmen können.
Die Digitalisierung hat zwar viele Vorteile, aber für die Schüler ist eine Lehrkraft und der Kontakt zu anderen Mitschülern sehr wichtig, weshalb der Onlineunterricht den „normalen“ Unterricht in der Klasse mit einem Lehrer nie ersetzen könnte. Außerdem muss die Bundesregierung noch viel dafür tun, dass Schüler einen Vorteil durch die Digitalisierung bekommen. Es sollten auch mehr Fortbildungen für die Lehrer angeboten werden, um ihnen zu zeigen, wie sie die Schüler mit Hilfe von digitalen Medien bestmöglich unterrichten können. Man sollte auch dafür sorgen, dass jeder Schüler einen Internetzugang hat und generell die Internetverbindung in Deutschland verbessern. Ein weiterer Punkt wäre es auch, den Kindern alles Wichtige über die Digitalisierung zu erklären, wie zum Beispiel auf welcher Internetseite sie sich gut über ein Thema informieren können.
Jonas Schilling, Gy20b
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