Die Bundestagswahlen standen vergangenen Sonntag an und obwohl normalerweise nur Bürgerinnen und Bürgern, die das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben, das Wählen gestattet wird, hatte durch die sogenannte „Juniorwahl“ nun auch die Jugend die Chance, den Wahlzettel auszufüllen.

Bei der Juniorwahl handelt es sich um ein deutschlandweites Schulprojekt, bei dem Schülerinnen und Schüler ein erstes Wahlerlebnis ermöglicht wird, ganz ohne Volljährigkeit. Viele Dinge ähneln einer richtigen Wahl, zum Beispiel der Wahlzettel, die Kabinen oder auch die Urne. Das einzige Manko bei der Sache: die Stimmen werden nicht für die richtigen Wahlen mitgezählt, sondern dienen viel mehr der Übersicht darüber, was die Jugendlichen wählen würden, wenn sie dürften und eben auch, um in den Schulen die (Bundestags-) Wahlen zu thematisieren und auf das zukünftige Wahlrecht vorzubereiten.
Allgemein hat das Projekt, welches unter anderem durch den Deutschen Bundestag oder die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert wird, seit seinem Start 1999 viel Positives erbracht. Dazu gehören die Erhöhung der Wahlbeteiligung bei Erstwählern, sowie die Auseinandersetzung von Jugendlichen mit der Politik und den Parteien.
Auch unsere Schule, die Oberschule an der Lerchenstraße, zählt in diesem Jahr zu den 80 Schulen in Bremen, die an der Juniorwahl teilgenommen haben.
Die Journalismus-Profile der E- und Q-Phase organisierten die Wahl und stellten Wahlhelfer, sodass dann am Montag, den 20. September 2021 alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 9-13 die Chance hatten, selbst schon einmal ihr Kreuz zu setzen.
Die Ergebnisse der Wahl wurden erst am Sonntag um 18 Uhr, nach Ende der richtigen Wahl, veröffentlicht, um jegliche Beeinflussung bei der Entscheidung zu verhindern.
Insgesamt gab es an der OSL eine Wahlbeteiligung von 87% und die SPD machte sowohl bei der Erst- (30,15%) als auch bei der Zweitstimme (24,48%), deutlich das Rennen.
Auf Platz zwei bei der Erststimme war die FDP mit 15,21%, gefolgt von den Grünen mit 12,89%. Danach dann die CDU und Linke mit jeweils 12,37% und auf dem letzten Platz die AfD mit 3,35%.
Bei der Zweitstimme sah das Ergebnis hingegen schon etwas anders aus. Auf Platz zwei schafften es die Grünen mit ganzen 18,56% und mit 14,43% durfte dieses Mal die Linke mit auf das Siegertreppchen. Es folgen die CDU mit 11,86%, die FDP mit 10,82% und dann tatsächlich andere Parteien mit 9,02% sowie die Partei mit 5,41%. Das Schlusslicht bildet wieder die AfD mit 3,61%.
In ganz Bremen war bei der Zweitstimme ebenfalls die SPD (24,1%) ganz vorne, gefolgt von den Grünen (19,9%) und der FDP (14,7%), während in gesamt Deutschland die Grünen (20,6%) die Nase vorne hatten, die SPD (19,4%) dieses Mal nur auf Platz zwei lagen und auf dem dritten Platz CDU/CSU (13,5%) vorzufinden waren.
Es gilt also zu sagen, dass bei der Jugend die Grünen sehr viel höher im Kurs stehen und andere Parteien, die bei den richtigen Bundestagswahlen vielleicht etwas höhere Prozentanteile hatten, dafür eher weniger.
Die Ergebnisse lassen deutlich werden, wofür die Schülerinnen und Schüler stehen, was sie sich von der Politik wünschen und auch, worauf man sich eventuell einstellen muss, wenn sie endlich die Zukunft mitbestimmen dürfen.
Philine Jacobs, Gy20B

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