Der Klimawandel. Eines der wohl umstrittensten und aktuellsten Themen, sowohl in der Politik als auch innerhalb der Bevölkerung weltweit. Immer wieder liest und hört man von den angeblich größten Problemen des Klimawandels: den Transportmitteln und deren Abgasen, Umweltverschmutzung durch Plastik, fossile Brennstoffe und zahlreiche andere angebliche Hauptprobleme. Doch wie sieht es wirklich in der Welt aus?

Wenn wir uns genau umsehen stellen wir fest, dass mehr als 75% aller Fischbestände weltweit überfischt sind oder am Rande der Überfischung stehen, 20% des globalen Fischfangs als Beifang gefischt werden und Haie, Schildkröten, Delphine, Wale und andere Meerestiere enthalten, die in den riesigen Fischernetzen qualvoll verenden. Die Fischbestände haben keine Chance sich zu erholen, weil wir ihnen keine Zeit dafür lassen, ihnen keine Möglichkeiten geben sich zu erholen und einfach weitermachen wie bisher.

Doch nicht nur Meerestiere haben unter den herrschenden Umständen zu leiden, auch andere Tiere wie Kühe, Schweine oder Hühner sind von ihnen betroffen. Legehennen werden geschlachtet, sobald sie keine Eier mehr legen, Hähne werden häufig gar nicht erst aufgezogen und wenn, dann werden sie bereits nach ein paar Wochen geschlachtet oder direkt am Tag des Schlüpfens lebendig gehäckselt.

Ein Kalb auf einer Weide in Vegesack.

Kälber werden bereits nach wenigen Tagen oder auch direkt nach der Geburt von den Muttertieren getrennt und in eigene Stallungen gebracht, sodass die Kuh wieder Milch produziert, damit diese zum Verkauf angeboten werden kann. Schweine werden gemästet und, sobald sie schwer genug sind, geschlachtet.

Es werden Antibiotika ins Futter der Tiere gemischt, um das Wachstum zu beschleunigen und sie somit schneller verkaufen zu können. Regenwälder werden Tag für Tag mehr gerodet und somit ein Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zerstört. Was das alles mit dem Klimawandel zu tun hat? Bestimmte Tiere, insbesondere Kühe, tragen zum Klimawandel bei, indem sie enorme Mengen an Methan ausstoßen. Methan ist um die 25 mal schädlicher als Kohlenstoffdioxid und belastet somit auch unsere Umwelt und die Luft deutlich stärker. Eine Kuh, die drei Jahre alt ist, hat in dieser Zeitspanne ca. 1.300kg Getreide und ca. 7.200kg Heu oder Silage zu sich genommen. Darüber hinaus sind über 1000L Wasser nötig für die Produktion von einem Liter Milch. Dazu kommen noch das Wasser für die Reinigung der Ställe, das für den Anbau des Futters, das Trinkwasser der Tiere und so ergibt sich eine Summe von ca. 15.500L Wasser für ein Kilogramm Rindfleisch.

Außerdem tragen Gülle als Düngemittel auf Feldern und die Reste der den Tieren verabreichten Medikamenten zu der Grundwasserverschmutzung bei. Die Aufzucht von Nutztieren bedingt 30% des globalen Wasserverbrauchs, nimmt 45% aller Landflächen ein, ist die Hauptursache der Entstehung von sogenannten Todeszonen im Meer und zu 91% für die Zerstörung des brasilianischen Regenwaldes verantwortlich. Wenn wir nun die Regenwälder betrachten, sieht es nicht viel besser aus. Denn die Regenwälder werden jeden Tag in erschreckendem Maße weiter gerodet, um Platz für Plantagen von beispielsweise Ölpalmen, Soja, dessen Großteil als Futtermittel für die Massentierhaltung angebaut wird, und auch Viehhaltung zu schaffen. Die Regenwälder sind neben den Ozeanen die „Lungen“ unseres Planeten, da sie einen nicht unerheblichen Anteil an der Sauerstoffproduktion in unserer Atmosphäre ausmachen und zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen geeigneten Lebensraum bieten. Auch unsere Kleidung spielt eine Rolle, da wir auch Kleidung produzieren lassen und tragen, welche aus Wolle besteht. Nur werden die Tiere, die geschoren werden, häufig sehr unsanft behandelt und tragen häufig Schnittstellen von besagter Behandlung davon. Außerdem stehen die Tiere beim Kontakt mit Menschen und dem Scheren selbst unter enormem Stress.

Den Wasserverbrauch und die Luftverschmutzung der genannten Aspekte sowie die schlechte Behandlung der Tiere kann man einschränken, indem man sich vegan ernährt, den veganen Lebensstil annimmt und somit den Konsum von tierischen Produkten wie Fleisch, Eiern, Milch und auch Kleidung aus z.B. Schafwolle unterbindet. Dementsprechend würde die Anzahl der Nutztiere aufgrund der sinkenden Nachfrage reduziert, was wiederum den Wasserverbrauch für die Haltung und das Futter der Tiere sinken ließe und durch die Abnahme der Nutztiere den Ausstoß von Methan reduzieren. Somit wäre sowohl den Tieren, als auch dem Klima geholfen.

Maite Hinrichs

Quellen:
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/schafwolle (Zugriff am 22.11.2019)
http://scienceblogs.de/meertext/2019/09/27/wieviel-sauerstoff-produzieren-der-amazonas-regenwald-und-die-ozeane/2/ (Zugriff am 22.11.2019)
https://www.peta.de/wasser (Zugriff 22.11.2019)
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/klimakiller-methan-kuh-100.html (Zugriff am 22.11.2019)
https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/klima-und-luft/klimawandel/06740.html (Zugriff am 22.11.2019)
Dokumentation Cowspiracy, Produzent: Kip Andersen und Keegan Kuhn (Zugriff am 22.11.2019)
Bilder: selbst fotografiert