Nachdem am letzten Schultag unsere Turnhalle von einigen Mitschülern leer geräumt wurde, ging das Gerücht umher, dass Flüchtlinge diese bald bewohnen werden. Um diesem Gerücht nachzugehen kontaktierten wir Herrn Dr. David Lukaßen vom Amt für Soziale Dienste, der uns in einem Telefonat am 23. Oktober mehr darüber erzählen konnte, was mit unserer Turnhalle in Zukunft geschehen wird.

In diesem Jahr werden in Bremen laut Lukaßen über 10.000 Flüchtlinge erwartet. Bis heute haben schon über 5.000 Flüchtlinge Bremen erreicht und suchen Asyl. Aufgrund dieses Ansturms werden in Bremen neue Unterkünfte gesucht. Als Alternative zu Zelten werden nun auch Turnhallen auf Eignung kontrolliert. Diese Eignung setzt sich aus mehreren Kriterien zusammen. Zum einen wird die Größe berücksichtigt, sodass der damit zusammenhängende Personalaufwand zu bewältigen ist und zum anderen ist die Nutzung und die Zuwegung sehr wichtig. Bremen besitzt 30 „große“ Turnhallen, die meist schulgehörig sind und die Hälfte davon ist bereits belegt. Dadurch sind nicht nur Schulen betroffen, sondern inzwischen auch schon ein Drittel der Sportvereine. Um nun die Liste für die Reihenfolge der Belegung „gerecht“ zu gestalten, erstellt der Landessportbund und Bildung Bremen eine Liste. Diese richtet sich nach Seltenheit der Sportarten, die in einer anderen Halle zum Beispiel nicht ausführbar sind und nach Wichtigkeit, wenn diese zum Beispiel besonders Behindertengerecht ist, diese Hallen haben dann eine hohe Zahl. Danach werden die zwei Listen addiert, sodass ein neues Ranking entsteht. Als nächster Schritt werden die Hallen nun von Immobilien Bremen, Bildung Bremen und Amt für Soziale Dienste begutachtet. Hierbei werden nun die Zuwegung, der Brandschutz und die Halle an sich kontrolliert. Hallen, die als ungeeignet erklärt werden, werden von der Liste gestrichen und anschließend werden die Turnhallen belegt. Nachdem die Turnhalle der Oberschule an den Sandwehen nach Kontrolle für ungeeignet erklärt wurde, steht nun die Turnhalle der Oberschule an der Lerchenstraße an erster Stelle. Ab Montag, dem 26. Oktober wird sie für Sportvereine gesperrt sein, erklärte Herr Lukaßen. Jedoch versucht die Schulbehörde dem Sportausfall an Bremer Schulen entgegenzuwirken. Überlegungen sind, dass in Stadtteilen die Turnhallen geteilt werden, welches zu einer Kürzung der Nutzungsstunden führen würde. In Stadtteilen, wo keine Halle mehr zur Verfügung stehen, sollen private Räume angemietet werden. Dies wird durchgeführt, damit Schüler, die einen Mindestanzahl an Sportstunden für ihren Abschluss benötigen, diese auch bekommen.

Von Sarah Réum und Jannik Mottulla