Artikel: Benjamin Dittmer

Prognosen und Wahlumfragen zeigen, wie die
nächsten Wahlen ausfallen könnten

IM NÄCHSTEN JAHR STEHEN ERNEUT DIE BUNDESTAGSWAHLEN AN UND SCHON JETZT
LÄSST SICH EINS WOHL SAGEN

DIE ERGEBNISSE KÖNNTEN DEUTLICH ANDERS SEIN
ALS NOCH 2021.

Seit rund zwei Jahren besetzt die Ampelkoalition mit Olaf Scholz als Bundeskanzler nun die Regierung und auch, wenn noch etwa zwei Jahre bis zu den nächsten Bundestagswahlen fehlen, sind bereits jetzt deutliche Tendenzen zu erkennen, wie die Ergebnisse 2025 wohl aussehen könnten.
Schaut man sich nämlich die aktuellen Prognosen einiger Wahlumfragen an, wie zum Beispiel die des INSA-Sonntagstrends oder der Institut Wahlprognose, so scheint die Union (CDU/CSU) mit Werten zwischen 31,0% und 34,0% wieder an die Spitze zurückzukehren. Auf dem zweiten Platz folgt die AfD mit durchschnittlich 23,1%, während die Ampel-Parteien dahinter folgen. So kann die SPD auf dem dritten Platz nur noch mit ungefähr 14,6% rechnen und die Grünen dahinter mit rund 12,2%. Die FDP versetzt es auf den fünften Platz, mit gerade einmal 5,1%, wodurch diese sogar an der 5%-Hürde kratzen könnten.
Vergleicht man diesen Wahltrend mit den Ergebnissen der Bundestagswahl 2021, so stellt man fest, dass neben der Union besonders die AfD mit 11,6% im Plus große Erfolge feiert. Die Ampel verzeichnet hingegen große Verluste — dabei vor allem die SPD mit -11,2%, während die Grünen mit gerade mal 1,0% weniger wohl noch am besten davon kommen.

Wären also am kommenden Sonntag Wahlen, würde dies bedeuten, dass die Union ihren alten Platz an der Spitze wieder einnehmen und dahinter die AfD den zweiten Platz belegen würde, obwohl sie 2021 noch weit davon entfernt war. Der Sieger der letzen Wahlen, die SPD, würde mit ihren Koalitionspartnern FDP und Grüne hingegen viele Stimmen verlieren. Doch wie kann es sein, dass sich innerhalb von zwei Jahren so viel ändern konnte und die Menschen nun scheinbar ganz anders wählen wollen?

Nun ja, blickt man einmal auf die besagten beiden letzten Jahre zurück, so sieht man, durch wie viele Krisen sie gekennzeichnet sind. Von der Inflation und Energiekrise, bis hin zum Krieg in der Ukraine und dem Nah-Ost-Konflikt war die Amtszeit von Scholz & Co. sicher keine ganz leichte. Viele Bürger scheinen unzufrieden mit den Handlungen und Entscheidungen der Ampel-Regierung und fordern dringende Veränderungen. Hierbei kommt die Opposition ins Spiel, also vor allem die Union und AfD, da sie von diesen Krisen und den Misserfolgen der Regierung zu profitieren scheinen.
Betrachtet man den Verlauf des Wahltrends im Jahr 2023, wird eben genau deutlich, dass CDU/CSU und AfD dort an Stimmen gewinnen, wo SPD, Grüne und FDP sie verlieren. Gerade gegen Ende des letzten Jahres ist dies immer deutlicher zu erkennen — nicht nur anhand von Statistiken, sondern auch in der Gesellschaft.

Gerade die AfD scheint in den letzten Monaten immer mehr potenzielle Wähler und Befürworter dazu zugewinnen, nicht nur bei Wahlumfragen, sondern tatsächlich auf Landesebene. So schafften sie es bei der Landtagswahl in Hessen im Oktober des letzten Jahres den zweiten Platz mit 18,4% zu erreichen und in einigen der Bundesländer in Ost-Deutschland gelten sie als stärkste Kraft.
Doch was macht die Partei im rechten Lager plötzlich für viele scheinbar so attraktiv? Zum einen könnten es ihre vermeintlichen Versprechen sein, das Leben des deutschen Bürgers zu verbessern und als oberste Priorität zu sehen, da genau das wohl für viele das Problem mit der derzeitigen Regierung zu sein scheint — sie haben das Gefühl, die Ampel würde sich eher für alle anderen einsetzten, als für die eigenen Leute. Zum anderen scheint die AfD genau mit dem zu punkten, womit sie schon vor Jahren ins Rennen gestartet ist: als rechte Partei grenzt sie sich von ihren Konkurrenten durch ihre klare Positionierung und Bewertung hinsichtlich der sogenannten Migrationskrise ab. Genau dieses Thematik scheint für viele ein überaus wichtiges zu sein, wodurch sie sich bei der Partei verstanden zu fühlen scheinen.

Trotz all der Prognosen und Wahlumfragen dauert es noch etwas bis zu den nächsten Bundestagswahlen im Herbst 2025 und wie die Ergebnisse wirklich ausfallen werden bleibt abzuwarten. Dennoch dürfte es spannend werden.