Immer mehr Menschen lassen sich auf das nachhaltige Leben ein, doch nicht immer denken sie nach, bevor sie etwas tun. Es ist nicht immer das Beste für die Umwelt, wenn man statt der Plastik-Zahnbürste auf eine Zahnbürste aus Bambus umsteigt. Oft kaufen Menschen sich nämlich Zahnbürsten oder Wattestäbchen neu, diesmal allerdings aus Bambus, und vergessen dabei ganz, die Produkte, die sie bereits Zuhause liegen haben, aufzubrauchen. Die alte Zahnbürste wird nun also durch eine neue, nachhaltigere ersetzt und entsorgt. Im ersten Moment schön und gut, aber hätte das wirklich sein müssen ?
Zahnbürsten sind bei regelmäßigem Gebrauch, für ca. drei bis vier Monate ausgelegt. Danach sollte sie gewechselt werden. Seine, noch nahezu unbenutzte, Zahnbürste nun also weg zu schmeißen, nur um eine nachhaltige Alternative zu besitzen, ist so ziemlich das schlechteste, was man für die Umwelt tun kann. Manchmal ist weniger, einfach mehr.

Im Januar 2020 startete die Journalistin Bettina Meister ein Selbstexperiment mit der Überschrift ,,Plastikfrei leben”. Kurzerhand sortierte sie also aus. Schneidebrettchen, Kinderbesteck, Becher und eben alle anderen Dinge aus Plastik entsorgte sie kostenpflichtig. Auch, wenn das gut gemeint war, und sie selber meinte, dass es nicht sinnvoll sei, alle Dinge wegzuschmeißen, fuhr sie fort und erzählte, dass sie alle möglichen Plastikprodukte (wie unter anderem auch Brotdosen) weggeschmissen hatte, um diese durch umweltfreundliche Metallbrotdosen zu ersetzen. Das war jedoch kein besonders nachhaltiges Handeln, auch, wenn sie die Dinge fachlich entsorgt hatte und die alten Sachen noch einen Nutzen hatten und wiederverwendet wurden. Das Wegschmeißen und neu kaufen ist eben eher kontraproduktiv. Besser ist es daher einfach, Einwegprodukte direkt zu ersetzen und Dinge wie Brotdosen erst dann zu entsorgen und durch nachhaltige Alternativen zu ersetzen, wenn diese kaputt oder nicht mehr zu gebrauchen sind.
Sein leben von Plastik zu befreien, ist grundsätzlich aber eine gute Sache. Außerdem müssen Dinge wie Bretter, Brotdosen und Becher ja nicht unbedingt weggeschmissen werden, denn viele Organisationen und
Unterkünfte würden sich über solch eine Spende enorm Freuen.

,,Generation Z” (die Generation schließt alle Menschen die in den Jahren von 1997 bis 2012 geboren wurden ein), ist vor besonders als die Generation bekannt, die rebelliert, aufsteht und sich laut macht. Sie wollen etwas verändern. Dies sieht man auch daran, dass die Demonstrationsbereitschaft steigt. Durch das Projekt ,,Fridays for Future”, welches die 17-Jährige schwedische Klimaschutz Aktivistin Greta Thunberg ins Leben gerufen hat, gehen immer mehr junge Menschen auf der ganzen Welt Freitags auf die Straße und setzen sich für den Klimaschutz ein. Alleine in Deutschland gingen 2019 rund 1,4 Millionen Menschen Freitags mit gebastelten Schildern, Plakaten und Kostümen auf die Straße. Sogar Schulen nahmen vermehrt an den „Fridays for Future“-Demonstrationen teil, denn auch viele Lehrer_innen und Schulleiter_innen finden, dass es eine super Sache ist, gemeinsam aufzustehen und sich für einen Sache einzusetzen.

Nachhaltig leben ist im Grunde einfacher, als man denkt, wenn man denn mal nachdenkt, bevor man handelt. Gerade in der momentanen Corona-Krise ist es wichtig, nicht zu vergessen, wofür man letztes Jahr noch demonstriert hat. Die Masken, die momentan Pflicht sind, richten einen riesigen Schaden an. Viele Menschen werfen ihre Einwegmaske direkt nach dem Absetzen einfach auf den Boden. Dieses Handeln ist nicht nur für die Umwelt schlecht, sondern auch Tieren wird es im wahrsten Sinne des Wortes, zum Verhängnis. Man sollte das nächste Mal, wenn man seine Maske entsorgen möchte, also daran denken, die Bänder abzureißen und alles in den Müll zu schmeißen. Damit rettet man Vögeln und anderen Tieren das Leben und hat wieder ein Stück nachhaltiger gehandelt.


Hannah Kiehn, Gy20B