Von: Suwaiba

Lesezeit: ca.10 min

Passen Menschen ihr Urteil wegen Gruppenzwang an? Wie leicht ist es, die Meinung von einem Individuum zu beeinflussen? 

Mit dem Konformitätsexperiment nach Asch kann man dies mit einem Experiment testen, er untersuchte mit dem Konformitätsexperiment den Einfluss auf Gruppenzwang und die Mehrheitsmeinung auf das Individuum. Das Asch-Experiment gilt heute als Meilenstein in der Sozialpsychologie. Zudem dient das Experiment als gutes Beispiel, um den Gruppenzwang oder die Beeinflussung zu beweisen. Konformität ist ein Ausdruck für die Anpassung an Gruppenmeinungen, ohne innere Überzeugung. Der Konformitätsdruck betrifft fast alle im Alltagsleben, im Job, in der Schule, in der Uni und auch im Privatleben. Das Asch-Experiment wurde von dem Psychologen Salomon Asch im Jahr 1951 durchgeführt und wurde in den 1950ern weltberühmt, das Ziel des Experimentes war es, die Beeinflussung der Meinung bzw.  die Beeinflussung des Urteils zu untersuchen. Beim Experiment wurden zwei Bilder vorgelegt, vor denen sechs ausgewählte Versuchspersonen, die an einem Tisch saßen, dann kam die siebte Person rein und ihr wurde gesagt, dass die anderen sechs auch Testpersonen sind, obwohl dies nicht der Fall war. Auf Bild a war eine Referenzlinie und auf Bild b befanden sich 3 Vergleichslinien. Im Konformitätsexperiment sollten die Versuchspersonen (und die Eingeweihten) in mehreren Durchgängen (genau 18) schätzen, welche Vergleichslinie zur Referenzlinie passt. In sechs Durchgängen stimmten alle Eingeweihten für die richtige Linie, dies erhöhte das Vertrauen der siebten Person und somit war es für sie glaubwürdiger, was die anderen sechs sagen. In den anderen zwölf Durchgängen tippten die Eingeweihten bewusst auf eine falsche Linie, die siebte Person wusste nicht, dass die anderen nun bewusst offensichtlich falsche Antworten wählen. Das Endergebnis ist interessant, denn 76 % passten sich an dem Urteil der Gruppe an und ein Viertel konnte nicht beeinflusst werden, somit verhielten sie sich nicht konform. Doch jetzt stellt sich die Frage, was war der Grund, weshalb die siebte Person sich anpasste? Dazu gibt es mehrere Gründe, einer davon ist der Gruppenzwang, was sich jedoch als größerer Grund herausstellte, war, dass die Testperson die anderen Gruppenteilnehmer nicht verärgern wollte und sich selbst nicht vor der Gruppe blamieren wollte. Außerdem stellte sich heraus, dass der Einfluss stärker ist, je größer die Gruppe ist. Diese Art von Beeinflussung nennt man auch „Asch-Effekt“. Der Asch-Effekt hat insgesamt vier Arten von Typen, der erste Typ ist der „überzeugende“, sie meinen unsicher gewesen zu sein und hätten somit der Mehrheit zugestimmt. Der zweite Typ ist der „ängstliche“ sie haben Angst, sich gegen die Mehrheit zu stellen. Der dritte ist der „unauffällige“ Typ, sie wollten in der Gruppe wegen deren anderer Meinung nicht im Vordergrund stehen oder auffällig werden. Beim letzten Typen handelt es sich um den „leugner“ sie behaupten, sie hätten es genauso wie die anderen Versuchspersonen gesehen. Damit kann man zusammenschließen, dass wir alle leicht beeinflussbar sind und dass der Asch-Effekt täglich unser Leben beeinflusst, vor allem im Bereich Bildung gibt es auch mehrere Arten, wie man dieses Experiment im Unterricht durchführen kann. Zudem ist Solomon Asch eine der wichtigsten Personen der Gestaltpsychologie. Es gibt jedoch auch Kritik an dem Konformitätsexperiment, denn es wird oft um die Art der Konformität gestritten. Was oft umstritten wird, ist, dass es sich bei den Versuchspersonen um die Einstellungskonformität oder die Anpassungskonformität handelt. Die Einstellungskonformität ist, dass die Mehrheitsmeinung tatsächlich jemanden so beeinflussen das sie denken, dass die Antwort richtig ist und dass sie tatsächlich überzeugt sind. Die Anpassungskonformität ist, wenn die Versuchspersonen die richtige Antwort wussten, sich jedoch der Meinung der anderen anpassen, um sich nicht zu blamieren oder negativ aufzufallen. Heutzutage geht man eher von der Anpassungskonformität aus. Um zusammenzufassen, kann man sagen, dass das Ergebnis des Konformitätsexperiments zeigt, dass Menschen unterschiedlich auf Gruppenzwang reagieren, dass die Mehrheit sich aber eher anpasst. Außerdem zeigt dies, dass wenige selbstbewusst genug sind, um sich gegen die Meinung der anderen zu stellen oder deren eigenen Wahrnehmung zu verteidigen.