Persönliche Einblicke: ein Kommentar von Vincent Tam
Seit dem Frühjahr 2019 sind die Baumaßnahmen an der Oberschule Lerchenstraße in Bremen-Vegesack Schauplatz intensiver Bauarbeiten, die das Schulumfeld am Hauptstandort in mehrfacher Hinsicht prägen. Bei dieser umfangreichen Baumaßnahme sollen Renovierungsarbeiten und Modernisierungen am Standort des Hauptgebäudes, wie auch ein identisches Gebäude als Erweiterung errichtet werden. Diese Erweiterung dient dem Zweck, die Dependance und die Oberstufe, die sich derzeit nicht unmittelbar im Hauptgebäude befinden, mit der Oberschule zu verknüpfen.

Es hagelt Kritik an dem Bauprojekt
Was als notwendige Baumaßnahme für die rund 1000 Schüler und Schülerinnen großen Oberschule begann, entwickelte sich in den vergangenen Monaten zu einer Baustelle, die nicht nur Anwohner und Verkehrsteilnehmer vor besondere Herausforderungen stellt, sondern auch den regulären Schulbetrieb erheblich beeinträchtigt. Die anfängliche Vorfreude auf modernisierte Klassenzimmer und einer verbesserte Infrastruktur ist einer Welle der Unzufriedenheit gewichen, da zahlreiche Schülerinnen und Schüler berichteten, aufgrund der unmittelbar nahen Baustelle Probleme und Beeinträchtigungen im Unterricht erlebt zu haben.
Wie eine Befragung mit ungefähr 130 Schülern aller Altersstufen und Jahrgangsstufen der Schule zeigt, bewerten die Schüler*innen die Situation um das Bauwerk mit 21,1% als “sehr störend”. Dabei soll der größte Störfaktor der Baustelle eine Kombination aus Lärm, Staub und Vibration sein, was dazu führte, dass der Großteil der Schülerschaft angab, seit den Vorabmaßnahmen im Juni 2022 besser von zuhause lernen zu können.

Die Umfrage, an der über 100 Schülerinnen und Schüler teilnahmen, ergab auch, dass fast 60% der Befragten angaben, die Umstände der Baustelle hätten einen erheblichen Einfluss auf ihre Konzentration. Besonders während Klausuren und Arbeiten scheinen die Baumaßnahmen eine erhebliche Belastung zu sein.
Wie von den meisten der Befragten bestätigt wurde, ist das Hören und Verstehen von Informationen seit dem Baubeginn deutlich anstrengender geworden. Beeindruckende 75,2% der Befragten bestätigen, dass sie Schwierigkeiten beim Hören, wie auch Verstehen von Lehrerinformationen haben, was auf die Störungen durch die Baustelle zurückzuführen ist.

Die Erkenntnisse dieser Umfrage werfen nicht nur Fragen zur Planung und Durchführung der Baumaßnahmen an der Oberschule Lerchenstraße auf, sondern betonen deutlich die Notwendigkeit, die Baustelle und die dazugehörigen Auswirkungen auf den schulischen Betrieb zu minimieren. Schülerinnen und Schüler benötigen eine optimale Lernumgebung, um erfolgreich zu sein und es ist entscheidend, dass Schulbehörden und Bauprojektverantwortliche geeignete Maßnahmen ergreifen, um die negativen Einflüsse auf die Schülerleistung zu reduzieren.
Da der Prozess der Baumaßnahmen der Oberschule voraussichtlich bis zum Ende 2026 anhält, ist es von aller Wichtigkeit, nicht nur kurzfristige Lösungen in Betracht zu ziehen, sondern langfristige Strategien zu entwickeln, die sicherstellen, dass der Lernbetrieb trotz der bestehenden Baumaßnahmen reibungslos funktioniert. Die Schaffung einer störungsfreien Lernatmosphäre sollte höchste Priorität haben, um den Schülerinnen und Schülern die bestmöglichen Voraussetzungen für ihren schulischen Erfolg zu bieten.
Die Baustelle als zukünftiger Hoffnungsträger
Jedoch dient die jetzige Bausituation für einige Schüler und Schülerinnen der Oberschule als eine Art Opfergabe zugunsten der kommenden Generationen. Viele hoffen darauf, dass das neue Schulgebäude nicht nur ästhetisch ansprechend sein wird, sondern auch moderne Lernräume und Rückzugsorte bietet, die ihre Lern- und Gruppendynamik in vielerlei Hinsicht stärken. Auch die Aussicht auf innovative Technologien und zeitgemäße Ausstattung weckt die Begeisterung für eine Möglichkeit, die traditionelle Art des Lernens zu erweitern und den Unterricht in eine neue, zukunftsorientierte Richtung zu lenken.
Somit lässt sich sagen, dass die Baumaßnahmen an der Oberschule Lerchenstraße nicht nur eine Herausforderung für die Schülerinnen und Schüler darstellen, sondern eine Chance bietet, eine positive Veränderung im schulischen Umfeld herbeizuführen. Es liegt an den jeweiligen Verantwortlichen, diese einmalige Chance zu nutzen und nach der Fertigung sicherzustellen, dass es sich gelohnt hat, den Bauprozess und ihre dazugehörigen Störfaktoren miterlebt zu haben.
Artikel: Vincent Tam

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