Der Berserk Golden Age Arc ist der zweite Teilabschnitt der Manga Reihe Berserk von Kentaro Miura. Das Werk Berserk wurde 1989 angefangen und geht bis heute noch weiter, aber da der Autor 2021 verstorben ist, wird es von seinem besten Freund weitergeführt. Das Originalwerk wird vom japanischen Verlag Hakusensha veröffentlicht und die deutsche Übersetzung vom Verlag Panini. Berserk hat mit über 350 Kapiteln somit 41 Bände und ich würde empfehlen, wenn man es lesen möchte, die Max Bände sich zu besorgen, da sie 2 Bände in einem beinhalten, größer und günstiger sind. Der Handlungsabschnitt, welcher hier fokussiert wird, beginnt ab Band 3 und endet mit dem Band 14. Der Manga beinhaltet Genres wie Fantasy, Drama und Horror und zählt zu der Kategorie „Seinen“, was bedeutet, dass es an Erwachsene gerichtet ist, da es sehr brutal und komplex ist. Die Manga Reihe dreht sich um den Protagonisten Söldner Guts, welcher in einem Mittelalter ähnlichen Welt lebt, mit Fantasy Einflüssen.
Im Folgenden Teil werde ich erstmal die Geschichte zusammen fassen. Bevor sie die Zusammenfassung lesen sollte beachtet werden , dass es ziemlich verstörend werden kann und es nur gelesen werden sollte, wenn man sich auf eine ziemlich dunkle Geschichte bereit fühlt.
Golden Age Arc
Der Golden Age Arc ist zwar nicht der Anfang der Geschichte, aber es wird oft bevorzugt, als Erstes zu lesen, da es die Vorgeschichte des Söldners Guts erzählt und es auch ohne den vorherigen Teil verständlich ist.
Guts wird unter der Leiche seiner Mutter, welche an einem Baum aufgegangen wurde, von seinem Ziehvater und seiner Ziehmutter gefunden. Der Ziehvater Gambino ist sehr abweisend zu Guts und misshandelt ihn auch teilweise, nachdem die Ziehmutter verstorben ist, dabei klammert sich der kleine Guts jede Nacht an das zu große Schwert. Er nimmt ihn schon als Kind auf mehrere Schlachten und behandelt ihn nicht wie ein Kind. Eines Tages verkauft er Guts für eine Nacht an jemanden, welcher Guts sexuell missbraucht. Nachdem der Ziehvater nach einer Zeit verkrüppelt geworden ist, versucht er während er betrunken ist Guts anzugreifen und teilt ihn mit, dass er ihn verkauft hat. Während das Kind Guts sich verteidigt, tötet er seinen Ziehvater ausversehen. Nach einer langen Zeit, in der Guts älter geworden ist und von Schlacht zu Schlacht als bezahlter Soldat wandert, wird er von einem Mann mit langem weißen Haar und blauen Augen namens Grifftith besiegt. Griffith behauptet jetzt, dass Guts ihm gehöre und dass er ihn benötige, um sein Traum zu verwirklichen, ein eigenes Königreich aufzubauen, obwohl er aus armen Verhältnissen stammt. Griffith ist sehr charismatisch und einzigartig. Er wird von jeden einzelnen bewundert, welcher auf ihn trifft. Nachdem einige Jahre vergangen sind und er sich in der Söldnertruppe namens die Falken eingefunden hat, ist er sogar Kommandant geworden. Kjaskar eine Frau aus der Söldnertruppe verehrt Grifftith sehr und ist auf Guts eifersüchtig, da er als einziger von Griffith wertgeschätzt wird. Die Söldnertruppe ist im Krieg verwickelt und hat sich dem Königreich Midland angeschlossen. Eines Tages trifft Guts, nachdem seine ganzen Männer geschlachtet wurden, auf einen Mann, welcher ihn durch sein Auftreten schon schreckliche Angst macht. Der Mann verwandelt sich in ein Monster und sie kämpfen und Griffith kommt und hilft ihm. Das Monster fliegt davon, mit einer Vorhersage, nachdem er Griffiths Kette namens Behellitt gesehen hat. Die Truppe kämpft sich weiter und weiter, bis sie mehr und mehr befördert werden. Während einer Schlacht fallen Guts und die eifersüchtige Kjaskar von einer Schlucht und kommen sich während ihres Erholens in einer Höhle näher. Während der ganzen Zeit Griffith sich mit der Prinzessin an. Guts hört sie während eines Gespräches wo Grifftih sagt, dass keiner seiner Kameraden seine Freunde sind, sondern Untergestellte, da sie nicht ihren eigenen Traum nachjagen, sondern nur ihm Folgen. Ein Gleich gestellter muss laut ihm einen eigenen Traum haben, egal was es bedeutet. Darauf verlässt Guts die Truppe, nachdem er Griffith besiegt, welcher ihn davon abhalten wollte. Griffith geht aus Frust zur Prinzessin und hat Geschlechtsverkehr mit ihr. Daraufhin wird er vom König erwischt und aufgrund Verrates gefoltert und seine ganze Truppe wird schutzlos angegriffen. Nach mehreren Jahren von Folter schließen sich Guts und der Rest der Truppe zusammen und befreien Griffith, welcher schlimm zugerichtet ist. Er hat keine Zunge mehr, ist komplett mager, sein Körper ist verstümmelt und er kann sich nicht bewegen, da alle seine Sehnen zerschnitten wurden. Er gibt für alles Guts die Schuld und wird eifersüchtig, nach dem er Guts und Kjaskar welche mittlerweile zusammen sind, zusammen sieht. Er flieht von ihnen, woraufhin alle Griffith folgen, um ihn aufzuhalten. Griffith ist komplett verzweifelt und der Behelitt wird aktiviert. Die ganze Truppe wird in eine andere Dimension befördert. Dort sind mehrere Monster, welche Griffith anbieten ihm Kräfte zu verleihen, wenn er seine ganze Truppe opfert. Er stimmt
dem zu und alle werden gebrandmarkt und angegriffen von den Monstern. Alle sterben durch Verstümmlung und werden aufgefressen, bis auf Guts und Kjaskar. Griffith hat Kräfte bekommen und er geht vor Guts und lässt ihn von den Monstern aufhalten und sexuell missbraucht aus Rache Kjaskar vor seinen Augen. Ein mysteriöser Charakter namens Skull Knight rettet Guts und Kjaskar und bringt sie in die normale Welt. Durch das Brandmal wird Guts, bis er Griffith tötet, von Geistern und Monstern durchgehen verfolgt, zudem hat Kjaskar ihren Verstand verloren und ist verrückt geworden.
Warum ist der Arc so gut
Erstmals beginnt die Geschichte mit der Kindheit, was ich sehr toll finde, um den Charakter zu zeigen und darzustellen, warum er später so handelt und sich so verhält. Als Kind ist der Punkt im Leben, wo die meisten Menschen am glücklichsten sind und es auch sehr wichtig ist glücklich zu sein. Leider hatte Guts keine richtige Kindheit, durfte oder konnte gar nicht spielen wie andere Kinder. Er musste schon früh erwachsen werden und das wirkliche Leben direkt miterleben. Dazu fühlt er sich immer dazu verpflichtet, sich seinen Ziehvater zu beweisen, was an der Art und Weise liegt, wie er von ihm behandelt wird. Hier erkennt man auch, dass sein großes Vorbild sein Ziehvater ist und er aber nicht anerkannt wird und mit dem Verkauf seines Körpers für ihn eine Welt untergeht. Durch den sexuellen Missbrauch wird auch klar, warum er später so abgeneigt ist von anderen angefasst zu werden. Obwohl solche Szenen schwer mit anzusehen sind, zeigt es den Lesern, wie es häufig im Mittelalter war und wie schwer es ist, sowas zu verarbeiten. Auch die ganze Darstellung wird dem Genre Horror gerecht. Es gibt uns das Gefühl, dass es sehr schrecklich ist und dabei wirkt es nicht künstlich. Auch die ganze zeichnerische Darstellung ist auf einem sehr hohen Niveau für damalige Verhältnisse, wobei sich der Autor immer weiter verbessert hat und heute laut den meisten Manga Fans als einer der größten Künstler im Thema Manga ist. Für mich ist er ganz knapp hinter Vagabond auf Platz 2.
Auch wird er die ganze Zeit von seinen Kameraden und seinem Vater aus der Söldnertruppe schikaniert und es verändert ihn. Das ist auch ein wichtiger Punkt. Denn hiermit wird das Thema Mobbing aufgegriffen und gezeigt, was es für Folgen haben kann. Auch das Guts für alles die Schuld sich selber gibt demonstriert, was so ein Druck mit einem Menschen und auch noch in so jungen Jahren machen kann. Seine Kindheit zeigt uns somit, dass es egal ist wie unschuldig du bist, dir dennoch sehr viel Schlimmes widerfahren kann. Nichts, was ihm widerfährt, ist seine Schuld, sondern es wird alles von anderen beeinflusst. Aber er gibt niemals auf und macht immer weiter, was für jeden eine Motivation sein kann und für mich eine ist. Bis er seinen Vater tötet und auch noch dafür von seinen ganzen Kameraden verantwortlich gemacht wird. Nachdem er so verzweifelt ist und er angegriffen wird von Wölfen und er sich zum ersten Mal mit dem Tod abfindet, da er denkt das, wenn er weiter lebt ihn nur noch mehr schlimme Sachen passieren werden. Aber kurz bevor er stirbt, verteidigt sein Körper sich von selbst, nicht mal er selbst versteht, warum er es macht. Das stellt auch die Realität etwas dar. Viele Menschen, welche am Abgrund stehen und es ihnen nur schlecht geht, klammern sich trotzdem aus einem Grund welchen man nicht kennt am Leben. Guts lenkt sich auch durch das Kämpfen in den Schlachten ab, weil er vergessen will, dass er Angst hat. Nur Abends, wenn er alleine in seinem Bett ist, zittert er vor Angst und klammert sich an sein Schwert, was er als Beschützer ansieht. In diese Situation können sich wahrscheinlich viele hineinversetzen, da so etwas Ähnliches heutzutage häufig passiert. Als ich es gelesen habe, hab ich direkt an mich selber gedacht, natürlich nicht so extrem wie Guts. Später als Guts älter wird, erkennt man seine Furchtlosigkeit, welche dadurch kommt, dass er nichts mehr zu verlieren hat. Auch sehen wir eine solche Störung heutzutage noch, und zwar können sich viele Menschen welche solche Gedanken haben nicht töten, weil sie der Körper aufhält, aber sie begeben sich in unüberlegte Situationen und bringen sich dem Tod immer näher und näher. Doch dann kommt ein großer Wendepunkt. Griffith besiegt ihn. Jetzt komme ich zu einem Kritikpunkt. Manchmal werden im Manga die Frauen als Objekte dargestellt. Zu damaligen Zeiten wurden Frauen vielleicht so behandelt, was ich nicht befürworte, aber manchmal wird das Thema unnötig aufgemacht. Zum Beispiel hat Griffith befohlen, dass Kjaskar Guts wärmen soll, was für mich persönlich keinen Sinn ergibt, da er eine Decke hat und man weitere Decken nehmen konnte. Aber hier erkennen wir auch wieder einen guten Punkt, und zwar reagiert der neu erwachte schockierte Güter nicht gut darauf. Er schubst sie weg, da er sich an die Szene als kleines Kind erinnert, woran man merkt, dass er sein Trauma noch nicht verarbeitet hat. Der Protagonist ist auch noch traumatisiert von seinem Mord an seinem Vater und gibt sich die Schuld. Obwohl er eigentlich keine Schuld hat, gibt er sich selbst die Schuld, aber warum? Er gibt sich die Schuld, da ihm als Kind immer eingeredet wurde, dass er der Schuldige für alles ist und wenn man einem Kind das Gefühl gibt, dass er für alles Schuld sie wird er sich das merken. Griffith und er kämpfen danach, damit sich Guts Griffith anschließt, will er Guts besiegen und besiegt ihn durch Guts Unüberlegtheit. Nachdem Guts besiegt wurde, sagt Griffith sowas Ähnliches wie du gehörst mir. Damit wird der Gotteskomplex von ihm ganz klar den Lesern gezeigt. Alle auf die er trifft sehen ihn auch als solches. Guts und Griffith werden uns als Gegenstücke präsentiert. Griffith zieht sich weiß an, Guts hat schwarze Kleidung an, Griffith hat langes weißes Haar, Guts kurzes schwarzes Haar, Griifiths Schwert ist klein und dünn und Guts Schwert ist groß und dick. Auch finde ich die Konstellation zwischen Griffith, Kjaskar und Guts sehr gut geschrieben. Kjaskar verehrt Griffith und ist eifersüchtig auf Guts, Griffith hat eine komische Beziehung, welche ich nicht genau beschreiben kann zu Guts und Guts wieder hin, liebt nach einer Zeit Kjaskar aber sieht sich als zu unedel an im Vergleich zu Griffith. Was unfassbar spannend und wichtig für den Verlauf der Geschichte ist. Nach mehreren Jahren erkennt man endlich, dass Guts anfängt sein Trauma zu verarbeiten, da er langsam eine Bindung zu seinen Kameraden aufgebaut hat. Er kann lachen und spaß haben. Aber dann trifft er auf ein Monster, was viele seiner Kameraden getötet hat, was ihn sehr aufregt. Aber nachdem er das Monster sieht, bekommt er wieder einmal Angst nach langer Zeit und sieht, dass er keine Chance hat. Und dort sehen wir zum ersten Mal, dass Griffith sich für jemanden einsetzt. Das Monster flieht hier und das wichtige hier ist die Kette. Die Kette ist ein Behelitt. Es ist eine Art Ei mit Augen. Hier wird auch noch einmal etwas von dem Monster prophezeit, was später auch noch ganz wichtig ist. Das mag ich so sehr an Berserk und wahrscheinlich viele andere auch. Es wird dir etwas erzählt, du denkst nach, aber du verstehst die Prophezeiungen. Erst, wenn sie in Erfüllung gehen, versteht man, was damit gemeint war. Auch die Annäherung von Kjaskar und Guts ist unfassbar realistisch, obwohl Kjaskar jetzt Guts liebt, verehrt sie im inneren noch Griffith und kann nicht loslassen. Wie Guts sich nicht als würdig sieht, sieht sie sich auch nicht als würdig für Griffith. Einer der wichtigsten Punkte ist auch noch der Satz von Griffith wo er über Träume redet. Damit bekommt Guts das Gefühl, dass er einen Traum haben muss und merkt, dass er eine Marionette ist. Obwohl Griffith nicht interessiert, interessiert es ihm zum ersten Mal als ihn Guts verlässt und er vergisst seinen Traum und vernachlässigt ihn. Als sie Griffith befreien, sieht man auch, wie Griffith die ganze Schuld Guts gibt. Solche Situation passieren mir auch häufig.
Zum Beispiel passiert mir etwas Schlimmes, was durch jemanden ausgelöst wird, aber nicht in geringster Weise seine Schuld ist, aber ich ihm trotzdem die Schuld gebe, weil es sich für mich besser anfühlt. Als Griffith auch seine ganzen Kameraden aufgrund seines Traumes ein König zu werden opfert, da durch seinen Traum laut ihm eh schon viele gestorben sind, macht er trotzdem weiter, da sonst alles umsonst war. Hier erkennt man eine Ideologie, die manche Menschen auch heutzutage verfolgen. Aber im Allgemeinen, wie man auch am Ende sieht, wo Guts so viele schlimme Sachen passieren, gibt Guts nicht auf. Ich finde, das ist die Haupt-Message, die uns der Autor neben allen anderen Sachen versucht zu vermitteln. Er vermittelt sie durch den Aufbau und durch solch unvorstellbar schlimmen Sachen.
Schlusswort
Zusammenfassend kann ich sagen, dass es objektiv betrachtet auf jeden Fall eines der besten Manga ist. Auch laut vielen Abstimmungen und Internetseiten wie MyAnimeList ist es sogar der beste. Es ist nicht für jeden, da es sehr verstörend ist, aber die Werte, die es einem Menschen vermittelt und die Geschichte wie sie aus allen Ecken betrachtet Sinn ergibt, ist einfach Super. Ich würde sagen, dieses Werk hat mich als Mensch besser gemacht und ich finde es sehr traurig, dass der Autor leider verstorben ist. Wer sich keine Manga durchlesen kann oder Serien bevorzugt, kann sich den Anime anschauen. Es gibt mehrere Anime dazu, welche meiner Meinung nach alle nicht gut sind und nicht mal ansatzweise an den Manga herankommen. Daher würde ich es jedem empfehlen zu lesen, der die Nerven dafür hat
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